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Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Britenabzug in Rinteln im zweiten Halbjahr 2014

26.01.2015 - Die britischen Streitkräfte haben das niedersächsische Rinteln im Oktober 2014 verlassen und gaben die Liegenschaften der Prince-Rupert-School, mehrere Wohnungen und das ehemalige Militärhospital an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zurück. Die Konversionsflächen im Weserbergland weisen eine Gesamtgröße von 12,2 Hektar auf. Eine Teilrückgabe von 13 Wohneinheiten erfolgte bereits im März 2014. Insgesamt befinden sich auf den Liegenschaften der BImA 26 Wohneinheiten.

„Forces big drive home“

Unter dem Motto „Forces big drive home“ will das Britische Militär seine Truppenstärke in Deutschland reduzieren, wovon auch die Liegenschaften in Rinteln betroffen sind. Ein möglicher Verkauf der Wohneinheiten, die einst für die Mitarbeiter des britischen Militär-Hospitals gebaut wurden, wird derzeit geprüft. Bei den Wohnflächen handelt es sich um Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und Doppelhäuser, die demnächst zum Verkauf angeboten werden sollen. Da es sich nicht um Einzelgrundstücke, sondern um eine zusammenhängende Fläche handelt, soll ein neuer Zuschnitt die Attraktivität der Objekte erhöhen.

Im April 2014 gab es ein erstes Treffen zwischen der Stadt Rinteln und der BImA, wo Informationen ausgetauscht wurden. Aktuell wird nun der Abriss der Schule und die Umwandlung in ein Wohngebiet geplant.

Prince Rupert School: Schließung bereits erfolgt

Zu einer der größten Liegenschaften in Rinteln gehört die Prince Rupert School, in der im Jahre 2011 noch rund 230 Kinder britischer Soldaten aus Hannover, Hameln, Minden, Paderborn, Detmold, Gütersloh und anderen Städten der näheren Umgebung unterrichtet wurden. Im Jahr 2014 klingelten hier zum letzten Mal die Schulglocken. In einer Abschiedsfeier wurde am 30.06.2014 ein Kunstwerk enthüllt, welches die Schüler der Prince-Rupert-School zusammen mit dem britischen Künstler Alistair Lambert erschaffen hatten. Ein wenig wehmütig nahmen die Schüler und Lehrer der Schule sowie Vertreter der Politik an diesem Nachmittag Abschied.

Britenabzug bis Ende 2014: Die Stadt Rinteln im Weserbergland (Foto: Michael Radtke CCO 1.0 )

Vom British Military Hospital zur „Lebenshilfe“

Das British Military Hospital (BMH) wurde bereits 1997 geschlossen. Seitdem hat die „Lebenshilfe“ die Gebäude übernommen und durch 20 bis 25 Pflegeplätze im einstigen Krankenhaustrakt des BMH neue Arbeitsplätze geschaffen. Das Krankenhaus unterlag nach dem zweiten Weltkrieg zunächst der Royal Army Force (RAF) und wurde später von der „British Army On The Rhine“ (BAOR) weitergeführt. Die Zahl der dort geborenen Briten übersteigt die Einwohnerzahl von Rinteln, da das BMH viele Jahre Anlaufstelle für alle in der Region stationierten Soldaten war. Am 29. September 1997 holten die Briten ihre Flagge ein und der Standort wurde geschlossen.

Britenabzug - Verlust für die Menschen

Die Bedeutung des Britenabzugs für die Anwohner ist nicht zu unterschätzen: Über die Jahre haben sich zahlreiche persönliche Kontakte und Verbindungen zwischen Menschen aus Deutschland und dem Vereinigten Königreich gebildet, weshalb der Abzug für viele Bürgerinnen und Bürger einen Verlust darstellt.