Bürgerbeteiligung wird in Herford großgeschrieben
Mit dem Abzug der britischen Streitkräfte bis 2015 steht auch Herford vor der Herausforderung, die innerstädtisch frei werdenden Liegenschaften nachhaltig in den Entwicklungsprozess der Stadt einzubeziehen. Neben drei Kasernenstandorten, sind auch etwa 450 Wohnungen sowie Sport-, Erschließungs- und Nebenanlagen betroffen. Als Eigentümerin der Kasernenstandorte ist auch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) aktiv am Konversionsprozess beteiligt.
Der Bürgerbeteiligungsprozess im Überblick
Die Stadt Herford hat bereits frühzeitig begonnen, ihre Bürgerinnen und Bürger über den Konversionsprozess zu informieren. Die Bürgerschaft ist für Herford ein wichtiger Partner, dessen Anliegen und Ideen berücksichtigt werden. Zentraler Baustein der Bürgerbeteiligung sind unterschiedliche Dialogplattformen. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, ihre Anliegen und Ideen zur Konversion im Rahmen von drei Foren sowie zwei Workshops einzubringen. Anfang 2014 fiel der Startschuss für den Bürgerbeteiligungsprozess „Umwandlung der Kasernenstandorte nach Abzug der britischen Streitkräfte in Herford“, an dessen Kosten sich die BImA finanziell beteiligt.
Beim ersten Forum „Impulse“ am 31. Januar 2014 nahmen viele interessierte Bürger teil. (Foto: jan voth)
Im ersten Forum „Impulse“ am 31. Januar 2014 informierte die Stadt Herford in Zusammenarbeit mit dem Büro FSW Faltin+Sattler ihre Bürgerinnen und Bürger über die anstehende Aufgabe im Konversionsprozess. Ein anschließender Workshop „Ideen“ am 01. Februar 2014 brachte wesentliche und erste qualitativ hochwertige Ansätze zur Nachnutzung der Konversionsflächen.
Der Bürgerbeteiligungsprozess geht in die zweite Runde
Am 21. März 2014 konnten sich die Bürgerinnen und Bürger einen eigenen Eindruck von den Kasernenstandorten verschaffen. Gemeinsam mit der BImA und den britischen Streitkräften gewährte die Stadt Herford einen Blick hinter die Kulissen der „Harewood Barracks“ in der Mindener Straße und der „Hammersmith und Wentworth Barracks“ in der Vlothoer Straße. Rund 150 Bürgerinnen und Bürger sind dieser Einladung gern gefolgt und nahmen an einer Bustour durch die Kasernen, die von Vertretern der britischen Streitkräfte begleitet wurde, teil. An mehreren Stellen konnten die Interessieren aussteigen und die Kasernen zu Fuß erkunden.
Im Anschluss an die Bustouren lud die Stadt zum zweiten Forum „Ideen“ ein. Dort wurden die Ergebnisse des ersten Workshops der Öffentlichkeit vorgestellt. Über 200 Herforder kamen zum Forum und diskutierten ausgiebig und sachlich über die vorgestellten Ideen, die von allen Beteiligten als sehr positiv aufgenommen wurden. Die Vorschläge reichten von Altersheimen über Skateparks bis zum Sportplatz. An Ideen zur Umwandlung der ehemals militärisch genutzten Flächen mangelt es jedenfalls nicht.
In einem weiteren Workshop „Varianten“ folgte am 22. März 2014 die Ausarbeitung der Ergebnisse des ersten Workshops sowie den Anregungen aus dem Forum vom Vorabend. Gemeinsam mit externen Fachleuten entwickelten etwa 80 angemeldete Bürgerinnen und Bürger diverse Varianten.
Wie geht es weiter?
Die Ideen wurden nun vom beauftragten Büro Faltin+Sattler zu einem städtebaulichen Perspektivplan ausgearbeitet und der Öffentlichkeit in einer weiteren Bürgerversammlung „Perspektive“ am 04. Juni 2014 im britischen Kongresszentrum, das sich in der Wentworth-Kaserne an der Vlothoer Straße befindet, vorgestellt. Dieser wurde dem Rat der Stadt Herford Ende 2014 zum Beschluss vorgelegt werden und dient als Grundlage für die weitere Bauleitplanung der Stadt.
Konversion und mehr
Die Broschüre informiert über die Liegenschaften der BImA in Nordrhein-Westfalen
Broschüre Transformation der britischen Streitkräfte
In der bildreichen Publikation werden die Hintergründe des Abzugs der britischen Armee aus Deutschland erklärt. (Englisch)
Umnutzung der Herforder Kasernen
Ergebnisse des Städtebau-Bürgerdialogs 2014