Kluge Konzepte für Konversion: Staatssekretär Adler (BMUB) übergibt LEG-Preis auf Neujahrsempfang
Berlin/Bonn, 16. Januar 2015. Beim gemeinsamen Neujahrsempfang der Bundesvereinigung der Landes- und Stadtentwicklungsgesellschaften (BVLEG), der BImA und des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA e.V.) wurde der LEG-Preis 2014 verliehen. Gesucht waren kluge Konzepte für ehemalige militärische Liegenschaften. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) trat dabei erstmals als Kooperationspartnerin auf. Vor rund 200 Gästen wurden am 15. Januar im Berliner Kronprinzenpalais vier Studierende ausgezeichnet.
Die Fülle und Qualität der Einsendungen hat gezeigt, dass man sich um den Nachwuchs der Stadtentwickler nicht sorgen muss. Unter den 36 Einsendungen waren so viele hochwertige Arbeiten, dass die Jury vier Preise und fünf lobende Erwähnungen vergeben konnte. Robert Erdmann als Vorsitzender der Jury lobte: „Den Siegerteams ist es gelungen, exzellente städtebauliche Konzepte zu entwickeln, die gleichzeitig bedarfsorientiert und wirtschaftlich umsetzbar sind sowie energetische und baukulturelle Aspekte angemessen berücksichtigen.“
Als Ehrengast sprach Staatssekretär Gunther Adler vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB): „Wo Kasernen und Baracken leer stehen, da ist die zivile Nutzung eine Chance für städtebauliche Entwicklung. Die Wettbewerbsbeiträge zeigen, welches Potenzial Konversionsliegenschaften haben und wie Kommunen dieses Potenzial nutzen können. Die jungen Studierenden haben mich mit ihren kreativen Vorschlägen sehr beeindruckt. Und deshalb unterstützt das Bundesbauministerium sehr gerne diesen Wettbewerb."
Von links: BImA-Vorstandssprecher Dr. Jürgen Gehb, ZIA-Präsident Dr. Andreas Mattner, BVLEG-Präsident Klaus Göttsche und Moderator Steffen Uttich. (Foto: Foto: ZIA-BVLEG)
Konversionen im Einklang mit aktuellen Entwicklungen
Der damalige Präsident der BVLEG, Klaus Göttsche, betonte dabei: „Das Thema Konversion brennt den Kommunen unter den Nägeln. Die hier prämierten Arbeiten zeigen exemplarisch, dass die 37.000 Hektar verfügbarer militärischer Flächen unter den richtigen Rahmenbedingungen kreativ und sinnvoll auch in schwierigen Lagen nutzbar sind.“ Dr. Andreas Mattner ergänzte als damaliger Präsident des ZIA: „Der Staat darf uns dabei aber nicht zu enge Fesseln anlegen. Wenn das Planungs- und Baurecht zu rigide ist, bleibt so manche gute Idee nur ein Papiertiger.“ Auf einen weiteren Aspekt wies der Vorstand der BImA hin: „Konversionsliegenschaften dürfen planerisch nicht mit einer grünen Wiese gleichgesetzt werden“, erläuterte Dr. Jürgen Gehb. „Die Konversion lebt davon, dass das Vorhandene, wie Gebäude und Infrastruktur, in die Planungsüberlegungen einbezogen und mit neuen Entwicklungen in Einklang gebracht werden.“
Für die abschließende Preisverleihung konnten die Veranstalter die stadtentwicklungspolitischen Sprecher aller vier Bundestagsfraktionen gewinnen. Diese übergaben je einen LEG-Preis im Wert von 2.000 Euro:
- Heidrun Bluhm von den Linken an Frank Kübler von der TU Dortmund mit seiner Arbeit „Wohnen an der Bergstraße“
- Christian Kühn von Bündnis 90/Die Grünen an Anna Dannecker und Marina Müller von der Hochschule für Technik Stuttgart mit ihrer Arbeit „Vielfalt im Quartier“
- Michael Groß von der SPD an Lars Frenz und Nils Kruse von der Hochschule Ostwestfalen-Lippe mit ihrer Arbeit „Quartier Fünf“
- Marie-Luise Dött von der CDU an Bent Auffenberg und Heiko Ruddigkeit von der BTU Cottbus mit ihrer Arbeit „Friesisch 2.0“
Von den fünf Erwähnungen gingen vier an Teams der TU Berlin.
Staatssekretär, Veranstalter, Laudatoren und Preisträger bei der Veranstaltung in Berlin. (Foto: ZIA-BVLEG)
Die Hintergründe
Seit 1970 lobt der Förderverein der Landes- und Stadtentwicklungsgesellschaften alle zwei Jahre den LEG-Preis als interdisziplinären Nachwuchswettbewerb zu jeweils aktuellen Themen aus der Praxis aus. Er richtet sich an Studierende der Fachrichtungen Architektur, Stadt- und Raumplanung, Landschafts- und Umweltplanung, Geographie, Soziologie und Immobilienwirtschaft.
Für den LEG-Preis 2014 sollten die Teilnehmer städtebauliche Antworten auf die Konversionsaufgaben für die „Cambrai-Fritsch-Kaserne“ und die „Jefferson-Siedlung“ in Darmstadt, die „Mansergh-Barracks“ in Gütersloh, die „Carl-Schurz-Kaserne“ in Hardheim oder die Kaserne „Ebkeriege“ in Wilhelmshaven finden. In den nächsten Jahren werden aufgrund des Stationierungskonzeptes der Bundeswehr sowie durch den Abzug alliierter Streitkräfte voraussichtlich 37.000 ha Militärflächen zurückgegeben.