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Schutz für Pflanzen und Tiere auf dem ehemaligen Militärflugplatz Gütersloh

Planung für Nationales Naturerbe gestartet

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Brachvogel

Bonn/Gütersloh, 27. März 2019. Die Natur hat künftig Vorrang auf Teilflächen des ehemaligen Militärflugplatzes Gütersloh. Bereits 2017 wurden dort rund 200 Hektar als Nationales Naturerbe (NNE) ausgewiesen. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), vertreten durch den Bundesforstbetrieb Rhein-Weser, hat jetzt zusammen mit dem Bundesamt für Naturschutz (BfN) den Planungsprozess gestartet, um die NNE-Fläche zu entwickeln.

Zum Auftakt haben die Verantwortlichen für die Gütersloher Fläche, die BImA und das BfN, kürzlich zur ersten projektbegleitenden Arbeitsgruppe nach Münster eingeladen. Neben dem Kreis Gütersloh und den betroffenen Kommunen haben auch Vertreter der Gewerbepark Flugplatz Gütersloh GmbH, der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld e.V. und des Regionalforstamtes Ostwestfalen-Lippe an dem Treffen teilgenommen, um gemeinsam das weitere Vorgehen zu besprechen.

Die Natur entfaltet sich frei

Die Vertreter der BImA und des BfN stellten den Teilnehmenden zuerst die grundlegenden Vorgaben für die Fläche des NNE sowie die Anforderungen an die Pflege- und Entwicklungsplanung vor: Waldflächen werden dabei möglichst schnell natürlich entwickelt. Zugleich sollen wertvolle Lebensräume im Offenland erhalten werden. Dies ist auch für die NNE-Fläche in Gütersloh vorgesehen. BImA und BfN wollen insbesondere die artenreichen Wiesen und den Heidenelkenrasen erhalten und entwickeln. Dies dient auch dem Schutz von bodenbrütenden Vogelarten wie dem Großen Brachvogel und dem Wiesenpieper.

Für die Bevölkerung geöffnet

Die Planungsphase für konkrete Maßnahmen zur Pflege und Entwicklung der Fläche dauert voraussichtlich zwei Jahre und wird von einem Planungsbüro ausgeführt. In dieser Zeit soll die NNE-Fläche auch als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden. BImA und BfN stimmen die Umsetzungen der Pläne eng mit den weiteren Projektpartnern in Gütersloh ab. Zusätzlich soll es ein Besucherkonzept geben: Die Bürgerinnen und Bürger sollen künftig auf dem Gelände die Vielfalt der Natur erleben und Ruhe finden können.

Hintergrund:

Das Nationale Naturerbe ist eine herausragende Initiative des Bundes. Rund 156.000 Hektar wertvoller Naturflächen im Eigentum des Bundes wurden nicht privatisiert, sondern in die Hände des Naturschutzes gegeben. Hierzu zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der innerdeutschen Grenze („Grünes Band“), Treuhandflächen aus dem DDR-Volksvermögen und stillgelegte DDR-Braunkohletagebaue. Viele Gebiete haben sich über Jahrzehnte hinweg trotz ihrer in Teilen sehr intensiven Nutzung zu einzigartigen Naturräumen entwickelt – als Refugien für viele seltene Tier- und Pflanzenarten.