BimA und Stadt Gütersloh unterzeichnen Konversionsvereinbarung
Die Stadt Gütersloh und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BimA) haben eine Konversionsvereinbarung unterzeichnet, welche eine Zusammenarbeit der beiden Partner unterstützen und organisieren soll. Die Vereinbarung, die auch über zukünftigen Wohnraum und Gewerbeflächen entscheidet, wurde durch die Bürgermeisterin Maria Unger und Dr. Gerald Brummund sowie Bernd Grotefeld von der BimA unterzeichnet.
Konversion der Princess Royal Barracks und der Mansergh-Barracks: 1.042 leerstehende Häuser und Wohnungen
Die Konversion der Princess Royal Barracks und der Mansergh-Barracks auf dem Flughafen Gütersloh soll als partnerschaftliche Aufgabe durchgeführt werden und die Organisation und Umsetzung einer zivilen Nachnutzung in den Fokus rücken. Nach dem Abzug der britischen Streitkräfte aus Gütersloh werden 1.042 Häuser und Wohnungen zurückgegeben, bei deren Nachnutzung die städtebaulichen und strukturpolitischen Ziele der Stadt sowie die Verwertungsinteressen der BimA umgesetzt werden sollen. Neben den Kasernen sind auch zivile Wohngebiete vom Abzug der Briten betroffen, deren Anwohner um den Charakter ihrer Siedlungen besorgt sind. Um diesen zu bewahren bedarf es im Konversionsprozess einer durchdachten und zielgeführten Steuerung.
Stadt Gütersloh: Erstzugriff und Netzwerkpartner
Die Stadt hat sich in der Vereinbarung mit der BimA die Möglichkeit zum Erstzugriff auf 350 Wohnungen gesichert und kann somit, falls ein Interesse bestehen sollte, als erstes über diese Wohneinheiten verfügen. Außerdem sieht Gütersloh sich bei den weiteren rund 650 Wohneinheiten, die sich in privatem Besitz befinden, als Partner, der bei der weiteren Planung den Eigentümern unterstützend und beratend zur Seite steht. Die Stadt hat außerdem ein Handlungskonzept zum Umgang mit den von britischen Streitkräften bewohnten Gebäuden in Auftrag gegeben. Stadtbaurat Henning Schulz kündigte zusätzlich an, dass die Stadt ein externes Planungsbüro beauftragen werde, um "die planerischen Stränge übereinanderlegen zu können".
Kommunalen Bedarf befriedigen
Die gewonnenen Flächen sollen, unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, den kommunalen Bedarf nach Wohnflächen befriedigen, weshalb der Rat der Stadt Gütersloh in seiner Aprilsitzung folgerichtig der Unterzeichnung der Konversionsvereinbarung zugestimmt hatte. Die BimA hatte ähnliche Vereinbarungen bereits mit anderen Städten und Gemeinden unterzeichnet, um so in der jeweiligen Region möglichst viele Partner erfolgreich in den Prozess der Konversion einzubeziehen. Eine zentrale Frage wird sein, ob die Stadt bei den Wohnungen, die sich im Bundesbesitz befinden, ihr Erstkaufsrecht nutzt.

Unterzeichneten die Konversionsvereinbarung zwischen der BimA und Stadt Gütersloh: Bürgermeisterin Maria Unger, Dr. Gerald Brummund (Leiter Hauptstelle Verkauf der Direktion Dortmund) und Bernd Grotefeld (Leiter Hauptstelle Portfoliomanagement der Direktion Dortmund) von der BimA. Foto: ZÖ Stadt Gütersloh
Gewerbegebiet, Naturareal, Kunstprojekte und der Ausbau der gegebenen Freizeitangebote
Die erfolgreiche Umwandlung der Militärflächen der Stadt, unter anderem auch in dringend benötigte Gewerbegebiete, ist ein Hauptinteresse der BimA und der Stadt Gütersloh. Das Areal bietet vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten und geplant sind neben Wohnungen und einem Naturareal auch Kunstprojekte und der Ausbau der gegebenen Freizeitangebote. Die Stadt Gütersloh und die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben wollen gemeinsam den Naturschutz, eine alternative Energiegewinnung und die Gewerbegebietsentwicklung vorantreiben und möglichst für mehr bezahlbaren Wohnraum sorgen. Die Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt sind dabei noch nicht abzusehen.
NRW-Urban: Einheitlicher Plan der Informationen
Die Bürgermeisterin Maria Unger kündigte an, die vorliegenden Informationen planerisch integrieren und bewerten zu wollen, um diese dann in einem einheitlichen Plan zur Verfügung zu stellen. Dies soll auch mit Hilfe der NRW-Urban, einer 100-prozentigen Beteiligungsgesellschaft des Landes, geschehen, die sich auch um die Nachnutzung von militärischen Anlagen kümmert. Die Gesellschaft hat angeboten einen Arbeitskreis einzurichten und die Projektsteuerung zu übernehmen. Auch um mögliche Altlasten will sich die Urban-NRW kümmern und alle möglichen Vorgehensweisen der Konversion in einem Strukturentwicklungsplan zusammenfassen, der bis Ende des Jahres vorliegen soll.