Bückeburg – zwischen Tradition und Moderne
Die Gründung Bückeburgs geht auf eine im Jahr 1300 gebaute Wasserburg zurück, die ihren Namen der „Alten Bückeburg“ bei Obernkirchen verdankt. Bereits wenig später, im Jahr 1365, erhielt Bückeburg das sogenannte Fleckenrecht und wurde somit in den Rang einer selbstständigen Gemeinde erhoben.
Vom „Flecken“ zur Stadt
Stadtrechte erlangte Bückeburg aber erst 1609, als Graf Ernst zu Holstein-Schaumburg den Regierungssitz von Stadthagen nach Bückeburg verlegte und die mittlerweile zum Schloss umgebaute Wasserburg als ständigen Wohnort wählte. Als Residenzstadt blieb die Stadt weiterhin eng mit dem Hause Schaumburg-Lippe verknüpft, welches das Stadtbild in besonderem Maße prägte. Die von Graf Ernst von Schaumburg gebaute Bückeburger Stadtkirche gilt beispielsweise als eines der ersten protestantischen Gotteshäuser nach der Reformation.
Das Schloß Bückeburg. Quelle: Flickr, "Stephanie Klocke"
Schöngeister, industrielle Entwicklung und das 20. Jahrhundert
Im 18. Jahrhundert wurden Künstler, wie der Philosoph Thomas Abbt, der Schriftsteller und Theologe Johann Gottfried Herder und der Komponist Johann Christoph Friedrich Bach in die Hauptstadt des Fürstentums berufen und sorgten dafür, dass die Stadt nun auch einen festen Platz in der deutschen Geistesgeschichte erhielt. Ende des 19. Jahrhunderts war die Stadt eines der kulturellen Zentren Deutschlands, in dem 1904 bereits 5625 Menschen lebten. Was seine wirtschaftliche Entwicklung betraf, so blieb Bückeburg jedoch stets hinter seinen florierenden Nachbarstädten Stadthagen, Obernkirchen und Rinteln zurück. Im 20. Jahrhundert erfuhr Bückeburg gravierende Veränderungen: Es verlor 1934 seine Kreisfreiheit und nachdem die Grafschaft Schaumburg-Lippe in Niedersachen überging, schließlich auch seine Funktion als Kreisstadt.
Fa 223 im Hubschraubermuseum Bückeburg. CC-BY-SA-3.0-de. Matthias Stäblein
Bückeburg heute
Mit mehr als 20.000 Einwohnern zählt die malerische Kleinstadt heute zu den drei größten Städten im Landkreis Schaumburg. Mit seinen alten Villenvierteln, pittoresken Fachwerkhäusern und modernen Einfamilienhaus-Siedlungen sowie verstreut liegenden Bauernhöfen bietet Bückeburg nicht nur einen starken Kontrast zwischen Tradition und Moderne, sondern dank weitläufiger Waldflächen und dem Naturschutzgebiet „Bückeburger Niederung“ auch einen besonderen Naherholungswert. Das Schloss Bückeburg gilt noch immer als kultureller Mittelpunkt der Stadt, das mit Veranstaltungen wie der traditionell im Schlosspark stattfindenden Landpartie oder der Fürstlichen Hofreitschule jedes Jahr zahlreiche Besucher anlockt.