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Kooperationsvereinbarung zur Entwicklung von Konversionsliegenschaft geschlossen: Auf ehemaligem Militärflughafen soll ein Gewerbegebiet entstehen

29.01.2019. -  Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) und die Entwicklungsgesellschaft „Energie und Gewerbepark Elmpt“ (EGE) haben jetzt einen Kooperationsvertrag über die Entwicklung des ehemaligen britischen Militärflughafens „Javelin Barracks“ im Niederkrüchtener Ortsteil Elmpt unterschrieben. Die Gesellschafter der EGE sind der Landkreis Viersen, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Kreis Viersen sowie die Gemeinde Niederkrüchten.

Mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrags wurde der Startschuss für die Entwicklung der ehemaligen „Javelin Barracks“ gegeben, der größten Konversionsliegenschaft in Nordrhein-Westfalen. In enger und vertrauensvoller Zusammenarbeit ebneten der BImA-Geschäftsbereich Portfoliomanagement, die Gemeinde Niederkrüchten, der Kreis Viersen und die Bezirksregierung Düsseldorf den Weg von einem ehemaligen Militärflughafen hin zu einem zukünftigen Gewerbegebiet. Die BImA ist die Eigentümerin der Konversionsliegenschaft.

Ulrike Birkner-Schmitz (2. von links), zuständige Konversionsbeauftragte der BImA, Bernd Grotefeld (3. von links), und Sabine Lorscheid (4. von links) unterzeichneten gemeinsam mit ihren Partnern von der EGE den Kooperationsvertrag (Foto: Kreis Viersen).

Gute Zusammenarbeit bei Entwicklung des Geländes

„Bei einem Projekt dieser Größenordnung hängt das Gelingen von einem guten Zusammenspiel der beteiligten Akteure ab. Dieses regeln wir mit dem heute unterzeichneten Vertrag und sind damit auf einem guten Weg“, sagte die Leiterin des BImA-Geschäftsbereichs Portfoliomanagement, Sabine Lorscheid, bei der Vertragsunterzeichnung. Dabei sei die Entwicklung der Liegenschaft von allen Seiten sehr engagiert angepackt worden, nachdem die britischen Streitkräfte 2010 ihren Abzug bekannt gegeben hatten.

Flüchtlingskrise unterbrach Pläne vorrübergehend

Die Gemeinde Niederkrüchten mit gerade einmal 15.400 Einwohnern kämpfte von Beginn an um die wertsteigernde Entwicklung der nördlichen Flächen hin zu einem Gewerbegebiet. Diese machen fast ein Drittel der gesamten Gemeindefläche aus. Doch nachdem das sogenannte planungsrechtliche Einvernehmen mit den Planungsträgern geschaffen worden war, unterbrach die Flüchtlingskrise die gemeinsamen Bemühungen. Auf einer Fläche von rund 25 Hektar wurde eine Zentrale Unterbringungseinrichtung für Asylbewerber und Flüchtlinge des Landes Nordrhein-Westfalen errichtet. Diese Fläche befindet sich in der Mitte der zukünftigen Gewerbegebietsfläche. Nach Verhandlungen mit dem Land Nordrhein-Westfalen wurde jedoch ein befristeter Vertrag bis 30. Juni 2021 geschlossen. Somit kann nun die Erschließung des künftigen Gewerbegebiets mit kleinen Einschränkungen beginnen.

Gelände mit guter Verkehrsanbindung

Die Lage direkt an der Autobahn 52 sowie an der Grenze zu den Niederlanden, und damit auf dem direkten Verbindungsweg von Rotterdam nach Duisburg und ins Ruhrgebiet, eröffnet viele Optionen für Investoren. Den Plan für den Abriss der bestehenden Gebäude und die Erschließung des zukünftigen Gewerbegebietes soll ein noch zu gründender Lenkungskreis ausarbeiten. Dabei leitet die Gemeinde Niederkrüchten die notwendige Bauleitplanung in die Wege. Zudem beabsichtigt die Kommune, eine Teilfläche für den eigenen Gewerbeflächenbedarf selbst zu erwerben. Insgesamt gehen die Beteiligten derzeit von einem Entwicklungshorizont von etwa 10 bis 15 Jahren für die Gesamtfläche aus.

Kooperationsvertrag erfasst nur eine Teilfläche des ehemaligen Flughafens

Der Kooperationsvertrag umfasst allerdings nur eine Fläche von rund 158 Hektar des insgesamt rund 870 Hektar großen ehemaligen Militärflughafengeländes. Das den Vertrag betreffende Areal ist mit Mannschafts-, Wohn- und technischen Gebäuden bebaut. Den westlichen, etwa 250 Hektar umfassenden Teil der ehemaligen „Javelin Barracks“ übergab die BImA bereits Ende 2018 im Rahmen des Nationalen Naturerbes an die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Er geht voraussichtlich noch dieses Jahr in das Eigentum der DBU über. Auf einer weiteren, rund 80 Hektar großen Teilfläche im Südwesten des Geländes befindet sich zudem der älteste britische Golfplatz in Deutschland. Der Verein „Europäischer Golfclub Elmpter Wald“ hat die Anlage langfristig gepachtet.

Photovoltaik- und Windkraftanlagen sollen entstehen

Auf den Flächen der ehemaligen Start- und Landebahn und der sogenannten Taxiways sollen Windkraft- und Photovoltaikanlage errichtet werden. Ein Zuschlag wurde bereits erteilt und die Gemeinde Niederkrüchten hat die notwendige Bauleitplanung in die Wege geleitet. „Jetzt bleibt nur noch zu hoffen, dass Ziegenmelker und Feldlerche ein Einsehen haben und sich von den Photovoltaik- und Windkraftanlagen nicht zu sehr gestört fühlen“, sagte Bernd Grotefeld, Leiter des BImA-Geschäftsbereichs Portfoliomanagement in Nordrhein-Westfalen. Der von Bunkeranlagen geprägte südliche Bereich des ehemaligen Flughafens ist für Ausgleichsflächen für Baumaßnahmen des Bundes vorgesehen.